Eine geologische Exkursion zu den süditalienischen Vulkanregionen ist nicht nur aus geologischer sondern auch aus touristischer Sicht sehr lohnenswert. Will man die Geologie die man dabei erwandert auch verstehen, so muss man sich zumindest in groben Zügen die tektonischen Vorgänge, die sich im heutigen Mittelmeerraum während der letzten 150 Millionen Jahre (Ma) ereignet haben, ansehen. Diejenigen Besucher dieser Seite die schon entsprechende Kenntnisse der Geologie des Mittelmeerraumes haben, können die folgende stark vereinfachte Darstellung derselben überspringen. Für alle weiter Interessierten weise ich auf folgende Links hin:

Eine Tatsache kann vorweg ganz allgemein Allem vorangesetzt werden: der ursächliche Motor für fast alle Veränderungen die den heutigen Mittelmeerraum bestimmt hat, ist die gegenseitige Bewegung der Afrikanischen- und Europäischen Kontinentalplatten zueinander. Zeitraum 180 – 80 Ma (Unteres Jura bis Obere Kreide): 

• Die Afrikanische Kontinentalplatte löst sich von der Amerikanischen ab und driftet nach SE. In diese Zeit fällt auch die Öffnung des sogenannten Ligurischen-Piemontesischen Ozeans, der im Zusammenhang mit der Öffnung des Zentral-Atlantiks in der oberen Kreide ( Zeitraum bis 30 Ma) entsteht.
   
  
• Im Zeitraum 80 Ma (Obere Kreide) bis heute: Die Afrikanische Platte driftet nach NE und ist somit auf Kollisionskurs mit der Europäischen Platte. Diese Bewegung der Kontinentalen Afrikanischen Platte wird dann auch zur Schließung des Ligurisch-Piemontesischen Ozeans und bei der Kollision der zwei Platten zur Bildung der Alpen führen (Bild 2).
• Beginnend vor ca. 30 Ma trennt sich der sogenannte Sardo-Korsische Block von der Europäischen Kontinentalplatte und driftet mit einer langsamen Drehung gegen den Uhrzeigersinn nach SE und erreicht um 16 Ma die heutige Lage. Dabei öffnet sich das provenzalische Meer. Das o.a. Abdriften des Kontinentalblockes ist nur möglich, weil der Adria-Sporn der Afrikanischen Kontinentalplatte im WSW in Subduktion geht (siehe Bilder 2 und 3a)